Kunst geht fremd ... und verzaubert
25. Juli bis 5. November 2023
In diesem Jahr wollen die beteiligten Museen von „Kunst geht fremd“ mit ihren Exponaten in fremden Häusern verzaubern. Anders als in unserem weitgehend rational geprägten Alltag erlaubt uns die Kunst dabei einen Blick auf Vorgänge und Dinge, die nicht den Naturgesetzen und der Logik unterliegen:
So geht es um Materialien, denen Zauberkräfte zugeschrieben werden. Es geht um magische Gestalten wie Zwergen oder Zauberer. Es geht um Sagen, Märchen und Musik mit zauberhaften Inhalten. Es geht aber auch um Substanzen oder Dinge, die uns verzaubern, wie etwa Opium oder aber optische Apparate wie das Stereoskop. Es geht um verzaubert wirkende Formen der Natur, um mythologische Verwandlungen und um mystische Zeichen des Glaubens. Und natürlich geht es um Kunst und ihre zauberhafte Schönheit.
Die neunzehn Häuser laden die Besucherinnen und Besucher herzlich auf eine Wanderung durch ganz Unterfranken ein: Lassen Sie sich von ungewöhnlichen Perspektiven überraschen, entdecken Sie interessante Querverbindungen, lernen Sie neue Museen kennen und lassen Sie sich verzaubern!
Download der Broschüre
Tauschobjekt in den Museen Schloss Aschach
18. Jh.
Papier, bedruckt
H 20 x B 18 cm
Jüdisches Kulturmuseum Veitshöchheim
Die Geburt ist für Mutter und Kind ein außergewöhnlicher Moment, um den sich viele Riten ranken. Im jüdischen Kulturkreis hatte man Angst vor Lilith, der ersten Frau Adams, die nach dem Volksglauben neugeborene Kinder töten konnte. Nach einer Legende hat Lilith Adam verlassen, weil sie sich ihm nicht unterwerfen wollte. Amulette oder Kindbettzettel sollten vor dem Einfluss Liliths schützen. Nach der Geburt wurden diese dort aufgehängt, wo sich Mutter und Baby befanden. Es gab Amulette für Mädchen und für Jungen. Die Gestaltung variiert, die Texte sind jedoch ähnlich.
Die Museen Schloss Aschach zeigen das Exponat im Blauen Salon. Dort stand die Wiege der sechs Söhne der gräflichen Familie.
Begleitprogramm
Öffentliche Führung in den Museen Schloss Aschach
Am 29. Oktober wird im Rahmen der öffentlichen Führung "Zu Gast bei der gräflichen Familie von Luxburg" auf den diesjährigen Fremdgänger von Kunst geht fremd eingegagen.
Auch die befreundeten Museen bieten Veranstaltungen, wie Führungen, Lesungen und Aktionen, während der diesjährigen Laufzeit an. Die Termine finden Sie auf der Website von Kunst geht fremd.
Ausstellungsort und Eintrittspreise
Auf das Tauschobjekt in den Museen Schloss Aschach treffen Sie im Blauen Salon des Graf-Luxburg-Museums.
Der Besuch des Tauschobjekts ist im regulären Eintrittspreis inbegriffen.
Tauschobjekt aus den Museen Schloss Aschach
Griffith & Griffith, Philadelphia USA
nach 1900
Handstereoskop: Holz, Metall und Textil, H 21,5 x B 18,2 x T 32,2 cm
Stereobildpaar: Papier, H 9 x B 18 cm
Museen Schloss Aschach
Ende des 19. Jahrhunderts hielten Stereoskope Einzug in die Schulen. Kinder und Jugendliche bekamen so Einblicke in Natur und Tierwelt oder
historische Ereignisse, fremde Länder und Völker. Viele Bilder zeigten Welten, die für sie weit entfernt waren. Durch eine optische Täuschung entsteht im Gehirn der Eindruck von Räumlichkeit und Tiefe. Ausgangspunkt ist das Stereobildpaar. Beide Bilder zeigen das gleiche Motiv aus leicht unterschiedlicher Perspektive. Mithilfe des Handstereoskops werden die Bilder beim Betrachten überlagert. Es entsteht ein Bild mit Tiefenwirkung.
Im Deutschen Fastnachtmuseum ist der Fremdgänger neben dem virtuellen Rundgang durch das Museum im Falterturm zu sehen.